Autor
diagnose:funk
Deutschland
Herausgeber:
diagnose:funk
Veröffentlicht: 17.01.2020
auf EMF:data seit 17.01.2020
Seitenzahl: 8
Format: A4
Schlagwörter zu dieser Dokumentation:
Mobilfunk und Krebs
Publikation diagnose:funk

Professor James C. Lin: Die NTP-Studie weist das Krebspotential der Mobilfunkstrahlung nach.

Originaltext

diagnose:funk Brennpunkt Januar 2020

Prof. James C. Lin: Die NTP-Studie weist das Krebspotential der Mobilfunkstrahlung nach.

Lin JC (2019): „The Significance of Primary Tumors in the NTP Study of Chronic Rat Exposure to Cell Phone Radiation“, IEEE Microwave Magazine (Volume: 20 , Issue: 11, Nov. 2019), doi: 10.1109/MMM.2019.2935361

Zum Jahresbeginn 2020 publiziert diagnose:funk einen neuen Brennpunkt mit der deutschen Übersetzung des  Fachartikels von Prof. James C. Lin (University of Illinois) „Die Bedeutung von Primärtumoren in der NTP-Studie zur Langzeitexposition von Ratten gegenüber Mobilfunkstrahlung“. In diesem Artikel nimmt Lin Stellung zu den Ergebnissen der NTP-Studie und der Ramazzini-Studie. Beide Studien untersuchten, ob Mobilfunkstrahlung Krebs auslösen kann. Die NTP-Studie wurde von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde mit einem Volumen von 25 Millionen Dollar durchgeführt, die Ramazzini-Studie in Bologna am Institut für Krebsforschung.

Prof. Lin  gehörte dem Peer-Review-Panel der NTP-Studie an. Er fordert in seinem Artikel, dass die IARC, die  Internationale Agentur für Krebsforschung  der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Einstufung des Krebspotenzials von Mobilfunkstrahlung verschärft.  Seit 2011 gilt Handy-Strahlung als „möglicherweise krebserregend“, zur Diskussion steht nun die Einstufung als „wahrscheinlich krebserregend“ oder gar „krebserregend“. Lin schreibt unter anderem:

„Es ist an der Zeit, dass die IARC ihre frühere auf epidemiologischen Ergebnissen beruhende Einstufung zur Exposition hochfrequenter elektromagnetischer Felder im Hinblick auf deren Karzinogenität für den Menschen verschärft. In jüngster Zeit haben zwei relativ gut durchgeführte Studien zu den Auswirkungen von Mikrowellen und hochfrequenter Strahlung unter der Verwendung von Sprague-Dawley-Ratten – ohne jedoch krebsfördernde Substanzen (oder Kokarzinogene) einzusetzen – übereinstimmende Ergebnisse gezeigt, und zwar eine signifikant erhöhte Gesamtzahl der Primärtumoren bzw. der allgemeinen Tumorrate bei den mit hochfrequenter Strahlung exponierten Tieren.“

Lin weist mit diesem Artikel ausdrücklich die Versuche zurück, die Bedeutung dieser Studienergebnisse herunterzuspielen.

Weitere Informationen und Dokumentationen zu diesem Brennpunkt: https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1508