Autor(en):
Mahmoudabadi FS*, Ziaei S, Firoozabadi M, Kazemnejad A.
* Faculty of Medical Science, Tarbiat Modares University, Tehran.
Iran
Veröffentlicht in:
J Environ Health Sci Eng 2015; 13: 34–37
Veröffentlicht: 21.04.2015
auf EMF:data seit 01.06.2017
Weitere Veröffentlichungen:
Schlagwörter zu dieser Studie:
Schwangerschaftsprobleme
Epidemiologische Studien
zur EMF:data Auswertung

Mobiltelefon-Nutzung während der Schwangerschaft und das Risiko einer spontanen Fehlgeburt. Use of mobile phone during pregnancy and the risk of spontaneous abortion.

Use of mobile phone during pregnancy and the risk of spontaneous abortion.

Original Abstract

Background: Exposure to electromagnetic fields of cell phones increasingly occurs, but the potential influence on spontaneous abortion has not been thoroughly investigated.

Methods: In a case-control study, 292 women who had an unexplained spontaneous abortion at < 14 weeks gestation and 308 pregnant women > 14 weeks gestation were enrolled. Two data collection forms were completed; one was used to collect data about socioeconomic and obstetric characteristics, medical and reproductive history, and lifestyles. Another was used to collect data about the use of cell phones during pregnancy. For the consideration of cell phone effects, we measured the average calling time per day, the location of the cell phones when not in use, use of hands-free equipment, use of phones for other applications, the specific absorption rate (SAR) reported by the manufacturer and the average of the effective SAR (average duration of calling time per day × SAR). Analyses were carried out with statistical package state software(SPSS)v.16.

Results: All the data pertaining to mobile phones were different between the two groups except the use of hands free devices (p < 0.001).

Conclusion: Our result suggests that use of mobile phones can be related to the early spontaneous abortions.

Keywords

Abortion | Electromagnetic fields | Mobile phones | Pregnancy

Exposition:

Mobiltelefone

EMF:data Auswertung

Einleitung

Die öffentlichen Diskussionen drehen sich um Mobilfunk und Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Beeinträchtigungen des Immunsystems, weniger auf die Nachkommenschaft bzw. die reproduktiven Organe. Spontane Fehlgeburten durch Einwirkung von elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks sind kaum untersucht. Schwierigkeiten bzw. Herausforderungen bestehen erstens in der akkuraten Bewertung während des relevanten/betreffenden Zeitraums und 2. in der Identifikation der passenden anfälligen Bevölkerung. Deshalb wurde diese Fall-Kontroll-Studie direkt nach der Fehlgeburt der selektierten Patienten durchgeführt. Voraus gingen eine Pilotstudie mit 100 Patientinnen, dann mit 220 für jede Gruppe. Die Einwirkung von EMFs steigt, aber das mögliche Gesundheitsrisiko ist nicht ausreichend erforscht, besonders bei schwangeren Frauen.

Studiendesign und Durchführung

In diese Fall-Kontroll-Studie wurden 292 Frauen mit Fehlgeburten vor der 14. Schwangerschaftswoche (frühe Fehlgeburt) und 308 mit Fehlgeburten nach der 14. Woche (bestimmt nach der letzten Menstruation und mit Ultraschall) von 10 Krankenhäusern in Teheran innerhalb von 48 Stunden nach der Fehlgeburt einbezogen. Die Kontrollgruppen wurden in Alter der männlichen und weiblichen Partner, wievielte Schwangerschaft, Gewicht der Schwangeren, Verwandschaftsverhältnisse, Dauer der letzten Geburt, Bildungsstand, Beruf, frühere Fehl- oder Frühgeburten angepasst. Einschlusskriterien waren Schwangerschaft mit einem Kind, 18–35 Jahre alt, spontane/natürliche Schwangerschaft ohne Nachhilfe im Labor. Ausschlusskriterien: chronische Krankheiten (Diabetes, Bluthochdruck, Schilddrüsen-, Herz-Kreislauf und Immunsystemerkrankungen, genetische Störungen bei Mann, Frau und nächsten Verwandten, Blutungen in den ersten Monaten in der Kontrollgruppe, Geschichte von Fehlgeburten in früheren Schwangerschaften, Rauchen, Alkohol-und Drogenkonsum). Die Frauen komplettierten die Fragebögen mit 2 Datensammlungen: eine für sozio-ökonomische und medizinische Daten sowie Lebensstil, der andere enthielt Fragen zur Mobilfunknutzung: wie oft, wie lange pro Tag telefoniert wird, wo sich das Handy befindet, wenn nicht telefoniert wird (Handtasche, Kleidertasche oder 60–70 cm weg vom Körper), ob eine Freisprechanlage benutzt wird und ob andere Anwendungen genutzt werden (SMS, Musik, Spiele). Der SAR-Wert wurde nach Angaben der Hersteller verwendet, die effektive SAR nach Dauer der Gespräche (nach den Rechnungen der Anbieter) und bestimmt, wie viel Energie vom Körper absorbiert wurde.

Ergebnisse

Es gab eine signifikante Beziehung zwischen effektiver SAR und dem Risiko einer spontanen Fehlgeburt nach Abgleich mit mütterlichem Alter, Vateralter, Geschichte der Aborte und den Familienverhältnissen. Die Studie zeigt einen Anstieg des Risikos für spontane Fehlgeburten, wenn höhere Felder der Mobilfunkstrahlung einwirken. Das bestätigt Ergebnisse anderer Forscher. Es gab keine signifikanten Unterschiede in Alter der Partner, BMI (Body Mass Index), Beruf, Bildungsstand u. a. zwischen den beiden Gruppen. Ansonsten waren alle der oben genannten Daten verschieden zwischen Fall- und Kontroll-Gruppen, nur die Nutzung von Freisprechanlagen war gleich (p<0,001).

Schlussfolgerungen

Die Daten zeigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen Mobilfunknutzung und frühen Fehlgeburten. Die Langzeitwirkungen könnten verbunden sein mit höherem oxidativem Stress. Es gibt nur begrenzte Informationen zum Zusammenhang zwischen der Einwirkung von Hochfrequenzfeldern während der Schwangerschaft und dem reproduktiven Ergebnis. Einige Studien haben ein erhöhtes Risiko von spontanen Fehlgeburten und angeborenen Missbildungen gefunden, allerdings stammen diese Ergebnisse von schlecht gemachten Studien. Trotz unbekannter Mechanismen ist ein Zusammenhang zwischen Mobilfunknutzung und früher Fehlgeburt möglich, auch wenn einige Unsicherheiten bestehen. Weitere Studien seien nötig.