Autor(en):
Jelodar G*, Nazifi S, Akbari A.
* Department of Physiology, School of Veterinary Medicine, Shiraz University, 71345 Shiraz.
Iran
Veröffentlicht in:
Electromagn Biol Med 2013; 32 (3): 409–416
Veröffentlicht: 01.09.2013
auf EMF:data seit 03.06.2017
Weitere Veröffentlichungen:
Medizinische/biologische Studien
zur EMF:data Auswertung

Die vorbeugende Wirkung von Vitamin C auf induzierten oxidativen Stress in Ratten-Hoden nach Bestrahlung mit 900 MHz eines Basisstation-Antennen-Modells.

The prophylactic effect of vitamin C on induced oxidative stress in rat testis following exposure to 900 MHz radio frequency wave generated by a BTS antenna model.

Original Abstract

Quelle: PubMed
Exposition:

900 MHz
Mobilfunk-Basisstation
0,6789 mW/cm²

EMF:data Auswertung

Einleitung

Frühere Ergebnisse zeigten nicht-thermische Wirkungen von Mikrowellen wie Schädigung von DNA- und Proteinmolekülen, Veränderungen der Hitzeschockproteine und erhöhte Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke. Auch Gehirn, Herz, Knochenmark, Blutbildung und Hormonsysteme können betroffen sein. Mikrowellen spielen auch bei krankhaften Veränderungen der reproduktiven Organe, besonders der Hoden, eine Rolle. Die Mobilfunkstrahlung kann die Spermienqualität beeinträchtigen, d. h. man findet verminderte Anzahl, Beweglichkeit, Vitalität und die Morphologie ist verändert, abhängig von der Dauer der täglichen Nutzung des Mobiltelefons. Vitamin C (Ascorbinsäure) ist ein starkes Antioxidans innerhalb und außerhalb von Zellen und bietet Schutz gegen mehrere Krankheiten und auch gegen oxidatives Ungleichgewicht in Hoden und anderen Geweben. Bestimmte Vitamin C-Konzentrationen in den Zellen scheinen notwendig zu sein, damit die antioxidative Funktion möglich ist. Mobilfunkstrahlung von Basisstationen (900 MHz) könnte durch oxidativen Stress schädliche Auswirkungen auf die Reproduktion haben. Diese Studie wurde durchgeführt, um die Wirkung auf Hoden und die vorbeugende Wirkung von Vitamin C zu untersuchen.

Studiendesign und Durchführung

32 erwachsenen männliche Ratten wurden in 4 Gruppen zu je 8 Tieren eingeteilt. 1. scheinbestrahlte Kontrolle, 2. Scheinbestrahlung + Vitamin C (200 mg/kg/Tag oral durch Sonde), 3. 900 MHz und 4. 900 MHz + Vitamin C. Die Bestrahlung erfolgte über einen Generator 4 Stunden/Tag von 9–13 Uhr, 45 Tage lang (Leistungs-flussdichte 0,6789 mW/cm²). Nach 45 Tagen wurden die Hoden entnommen und die Aktivitäten der antioxidativen Enzyme Superoxid-Dismutase (SOD), Glutathion-Peroxidase (G-Px) und Katalase (CAT) sowie die Lipidperoxidation mit Malondialdehyd (MDA) und der Proteingehalt gemessen.

Ergebnisse

Die Durchschnittswerte von G-Px, SOD, CAT und MDA in den Rattenhoden waren wie folgt: SOD war signifikant vermindert nach 900-MHz-Bestrahlung im Vergleich zu den 3 anderen Gruppen. Die Vitamin C-Gabe steigerte die Aktivität der SOD signifikant gegenüber den anderen Gruppen, die Vitamin C-Gruppe hatte nicht-signifikant erhöhte Aktivität gegenüber der Kontrollgruppe. G-Px war signifikant verringert gegenüber der Kontrolle, das Vitamin C bewirkte einen Anstieg der Aktivität auf das normale Niveau. Die Katalase-Aktivität war signifikant geringer in der 900-MHz-Gruppe im Vergleich zu den 3 anderen Gruppen, Vitamin C verhinderte diese Wirkung. Die MDA-Konzentration war durch die Bestrahlung signifikant erhöht gegenüber der Kontrolle, die Vorbehandlung der Ratten mit Vitamin C verringerte die MDA-Konzentration signifikant, aber nicht auf das normale Niveau.

Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse zeigen, dass die 900-MHz-Strahlung von Basisstationen oxidativen Stress in den Rattenhoden hervorgerufen hat. Vitamin C verbesserte die Aktivitäten der antioxidativen Enzyme signifikant und verringerte signifikant die MDA-Konzentration (geringere Lipidperoxidation), d. h. der oxidative Stress wurde durch Vitamin C vermindert.