Autor(en):
Vojisavljevic V*, Pirogova E, Cosic I.
* School of Electrical and Computer Engineering, Health Innovation Research Institute, RMIT University, GPO Box 2476, Melbourne, VIC 3001.
Australien
Veröffentlicht in:
Med Biol Eng Comput 2011; 49 (7): 793 – 799
Veröffentlicht: 01.07.2011
auf EMF:data seit 06.06.2017
Weitere Veröffentlichungen:
Schlagwörter zu dieser Studie:
Enzymaktivität
Medizinische/biologische Studien

Schwache Mikrowellen-Befeldung als Modulator der L-Lactat-Dehydrogenase-Aktivität.

Low intensity microwave radiation as modulator of the L-lactate dehydrogenase activity.

Original Abstract

Quelle: PubMed
Exposition:

HF (9 kHz - 1 GHz)
400 - 975 MHz
elektrische Feldstärke: 0,02135 V/m (Leistungsflussdichte: 0,0000012 W/m²) Minimum;
elektrische Feldstärke: 2,136 V/m (Leistungsflussdichte: 0,012 W/m²) Maximum

EMF:data Recherche

Die biochemische Substanz wurde mit 400 - 975 MHz befeldet, Expositionsdauer: kontinuierlich für 240 s mit schwacher Befeldung zwischen 0,02135 V/m und 2,136 V/m. Es wurden Veränderungen in der Lactat-Dehydrogenase festgestellt. Die Lactat-Dehydrogenase (LDH) ist ein Enzym im Kohlenhydrat-Stoffwechsel. Dieses Enzym ist entscheidend notwendig um Lactat aus Glukose und Glutamin zu bilden.  LDH ist an der Umwandlung von Lactat zu Pyruvat beteiligt ist. LDH spielt eine große Rolle bei der Zellproliferation (Vermehrung von Zellen, Zellteilung).

Das EMF-Portal der RWTH Aachen (Referenzdatenbank der WHO) berichtet:

„Die Ergebnisse zeigten, dass die L-Lactat-Dehydrogenase-Enzymaktivität selektiv bei Befeldungen mit bestimmten Frequenzen von 500 MHz (elektrisches Feld: 0,021 V/m - 2,1 V/m) und 900 MHz (elektrisches Feld: 0,021 - 0,21 V/m) anstieg und bei 900 MHz abnahm, wenn das elektrische Feld stärker als 0,67 V/m war. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die L-Lactat-Dehydrogenase-Enzymaktivität durch spezifische Frequenzen einer schwachen Mikrowellen-Befeldung moduliert werden kann. Dieses Ergebnis kann zur Unterstützung der Hypothese dienen, dass schwache Mikrowellen nicht-thermische Wirkungen bei Biomolekülen induzieren.“

Anmerkung: Unterbindet man die LDH-Aktivität, dann kommt es zu einer Reduktion der Zellproliferation (V. R. Fantin, J. St-Pierre, P. Leder, Cancer Cell 9, 425, 2006). Die Inaktivierung der LDH wird als Krebstherapie diskutiert (z.B.: Heiden et al., Science, 324, 1029, 2009). D.h. wenn man die LDH-Aktivität erhöht, könnte man evtl. Krebs verstärken. Tatsächlich wurde gefunden, dass ein hoher LDH-Spiegel mit der Überlebenszeit von Krebspatienten negativ korreliert (Suh & Ahn, European Journal of Cancer, 43, 6, 1051-1059).