Autor(en):
Chauhan P*, Verma HN, Sisodia R, Kesari KK.
* Department of Engineering and Technology, Jaipur National University, Jaipur.
Indien
Veröffentlicht in:
Electromagn Biol Med 2017; 36 (1): 20-30
Veröffentlicht: 01.01.2016
auf EMF:data seit 21.01.2018
Weitere Veröffentlichungen:
Medizinische/biologische Studien
zur EMF:data Auswertung

Durch Mikrowellen-Strahlung (2,45 GHz) hervorgerufener oxidativer Stress: Wirkung einer Ganzkörperexposition auf die Histopathologie von Wistar-Ratten.

Microwave radiation (2.45 GHz)-induced oxidative stress: Wholebody exposure effect on histopathology of Wistar rats.
Exposition:

2450 MHz
0,2 mW/cm²; Ganzkörper-SAR = 0,14 W/kg

EMF:data Auswertung

Einleitung

Obwohl noch immer kontrovers diskutiert, mehren sich die Berichte, dass Hochfrequenz biologische Systeme durch die Steigerung freier Radikale und oxidativen Stress schädigen kann. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Wirkung von 2,45 GHz-Hochfrequenz auf Histologie und Lipidperoxidation bei männlichen Wistar Ratten (n = 4) zu untersuchen.

Quelle: Reviews von BERENIS, STOA und Henry Lai

Studiendesign und Durchführung

Die Befeldung der Tiere erfolgte 2 h täglich über eine Periode von 35 Tagen. Die Leistungsdichte betrug 0,2 mW/cm². Der SAR-Wert wurde auf 0,14 W/kg beziffert. Kontrollen wurden schein-bestrahlt. Die Autoren analysierten Lipidperoxidation (MDA) und histologische Veränderungen in Gehirn, Leber, Niere, Milz und Hoden der Versuchstiere.

Ergebnisse

Es wurde signifikant erhöhte Lipidperoxidation in Leber, Gehirn und Milz beobachtet. Bei Hoden und Niere wurden keine signifikanten Veränderungen gefunden. Die histologischen Befunden offenbarten eine große Anzahl an Veränderungen nach der Befeldung, von denen im Folgenden die wichtigsten aufgelistet werden. In den Hoden wurde eine ausgedehnte Degeneration der spermatogenen Zellen des Keimepithels sowie Nekrose in den Hodenkanälchen beobachtet. Im Gehirn wurden Pyknose und Anachromasie bei Neuronen gefunden. Außerdem zeigten sich eine verringerte Dichte pyramidaler Nervenzellen und ein erweiterter perivaskulärer Raum sowie Degeneration von Neuronen der Großhirnrinde. In der Leber wurden eine deformierte hepatische Architektur, verlängerte Zellkerne sowie zytoplasmatische Vakuolen beschrieben. Die Veränderungen der Niere beinhalteten geschrumpfte Glumeruli sowie abnorme Nierentubuli. In der Milz zeigten sich erweiterte Sinusoide und Hämosiderin-Abbau.

Schlussfolgerungen

Diese Studie beschreibt teils schwerwiegende histopathologische Veränderungen nach 2,45 GHz-Hochfrequenzeinwirkung. Außerdem finden die Autoren Anzeichen für erhöhte Lipidperoxidation in drei der fünf untersuchten Organe. Die Studie weist jedoch einige Limitationen auf. Es wird eine geringe Anzahl von Versuchstieren analysiert und die histopathologischen Befunde werden nicht quantifiziert. Nichtsdestotrotz weisen die Ergebnisse auf gesundheitsschädliche Auswirkung der Hochfrequenz hin. (RH)