Autor(en):
Taheri M*, Mortazavi SM, Moradi M, Mansouri S, Hatam GR, Nouri F.
* Department of Microbiology, School of Medicine, Kerman University of Medical Sciences, Kerman, Kerman Province.
Iran
Veröffentlicht in:
Dose Response 2017; 15 (1): 1559325816688527
Veröffentlicht: 23.01.2017
auf EMF:data seit 02.02.2018
Weitere Veröffentlichungen: Studie gefördert durch:

Research Deputy of Kerman University of Medical Sciences, Kerman, Iran.

Schlagwörter zu dieser Studie:
Antibiotikaresistenz  |  Zellproliferation/-wachstum
Medizinische/biologische Studien
zur EMF:data Auswertung

Bewertung der Wirkung von hochfrequenter Strahlung, emittiert durch einen Wi-Fi Router und Handy-Simulator auf die antibakterielle Empfindlichkeit der pathogenen Bakterien Listeria monocytogenes und Escherichia coli.

Evaluation of the Effect of Radiofrequency Radiation Emitted From Wi-Fi Router and Mobile Phone Simulator on the Antibacterial Susceptibility of Pathogenic Bacteria Listeria monocytogenes and Escherichia coli.

Original Abstract

Mobile phones and Wi-Fi radiofrequency radiation are among the main sources of the exposure of the general population to radiofrequency electromagnetic fields (RF-EMF). Previous studies have shown that exposure of microorganisms to RF-EMFs can be associated with a wide spectrum of changes ranged from the modified bacterial growth to the alterations of the pattern of antibiotic resistance. Our laboratory at the nonionizing department of the Ionizing and Non-ionizing Radiation Protection Research Center has performed experiments on the health effects of exposure to animal models and humans to different sources of electromagnetic fields such as cellular phones, mobile base stations, mobile phone jammers, laptop computers, radars, dentistry cavitrons, magnetic resonance imaging, and Helmholtz coils. On the other hand, we have previously studied different aspects of the challenging issue of the ionizing or nonionizing radiation-induced alterations in the susceptibility of microorganisms to antibiotics.

In this study, we assessed if the exposure to 900 MHz GSM mobile phone radiation and 2.4 GHz radiofrequency radiation emitted from common Wi-Fi routers alters the susceptibility of microorganisms to different antibiotics. The pure cultures of Listeria monocytogenes and Escherichia coli were exposed to RF-EMFs generated either by a GSM 900 MHz mobile phone simulator and a common 2.4 GHz Wi-Fi router. It is also shown that exposure to RF-EMFs within a narrow level of irradiation (an exposure window) makes microorganisms resistant to antibiotics. This adaptive phenomenon and its potential threats to human health should be further investigated in future experiments. Altogether, the findings of this study showed that exposure to Wi-Fi and RF simulator radiation can significantly alter the inhibition zone diameters and growth rate for L monocytogenes and E coli. These findings may have implications for the management of serious infectious diseases.

Keywords

Wi-Fi | antibiogram | bacteria | radiofrequency radiation

Exposition:

2450 MHz
Mobiles Internet/WLAN
GSM
SAR = 0,13 W/kg (14 cm Abstand zum Router)
Exponiertes System:
Bakterien

EMF:data Auswertung

Einleitung

Mobiltelefon- und WLAN-Strahlung gehört zu den Hauptbelastungsquellen für die allgemeine Bevölkerung gegenüber Hochfrequenz. Studien haben gezeigt, dass die Befeldung von Mikroorganismen mit Hochfrequenz mit einem breiten Spektrum an Veränderungen, unter anderem von Wachstum und Antibiotikaresistenz, verbunden sein kann. In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob 900 MHz- und 2,4 GHz-Hochfrequenz die Anfälligkeit der pathogenen Bakterien Listeria monocytogenes und Escherichia coli gegenüber verschiedener Antibiotika verändern kann. Außerdem wurde das Wachstum nach Befeldung bewertet.

Quelle: Reviews von BERENIS, STOA und Henry Lai

Studiendesign und Durchführung

Als Strahlungsquelle diente ein kommerzieller WLAN-Router (D-Link, 2,4 GHz, SAR-Wert 0,13 W/kg) bzw. ein GSM-900-MHz Mobilfunksimulator, welcher im „Gespächsmodus“ operierte. Die Auswirkung der Hochfrequenz auf die Antibiotikaresistenz wurde nach 3, 6, 9 und 12 h Bestrahlung bewertet. Für die Wachstumskurve wurde von Stunde 0 - 12 stündlich die optische Dichte gemessen und abschließend nach 24 h.

Ergebnisse

Im Falle von Listeria monocytogenes war lediglich die Antibiotikaresistenz gegenüber Tetrazyklin nach der Befeldung signifikant verändert und lediglich nach 6 h. Bei Escherichia coli hingegen wurde eine signifikante Veränderung der antimikrobiellen Aktivitäten nach der Bestrahlung beobachtet. Je nach Antibiotikum wurde eine erhöhte oder verringerte Empfindlichkeit beobachtet. Das Muster der veränderten Empfindlichkeit war bei WLAN- und Mobilfunkbefeldung gleich: Zwischen 6 h und 9 h wurden die maximalen Unterschiede beobachtet. Nach 12 Stunden wurde ein Niveau wie vor der Bestrahlung festgestellt. Das Wachstum beider Bakterien war nach Bestrahlung signifikant verändert. Die Kulturen erreichten schneller die logarithmische Phase der Wachstumskurve.

Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass Hochfrequenz die Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika verändern kann. Auffällig ist, dass diese Wirkung in einem kurzen Zeitfenster maximiert ist. Da es sich sowohl bei Antibiotikaresistenz als auch Wachstum um pathogene Eigenschaften von Bakterien handelt, ist die Bewertung der Hochfrequenzwirkung von Bedeutung. Die Studie besitzt jedoch auch Limitationen, so werden bei dem Mobilfunksimulator keine Feldstärken oder andere Parameter angegeben. (RH)