Die Bestrahlung hatte keine sichtbaren Auswirkungen auf die Schwangerschaften und die Anzahl der Nachkommen im Vergleich mit den scheinbestrahlten Tieren. Es gab keine morphologischen Abweichungen. Das Körpergewicht der bestrahlten Tiere war höher als das der Kontrolltiere; nach 32 Wochen wogen die Tiere mit 0,5 W/kg am meisten, bei 1 W/kg etwas weniger, beide waren jedoch deutlich schwerer als die Kontrolltiere. Bei fast allen untersuchten Parametern waren die Unterschiede zu der Kontrollgruppe signifikant, nicht-signifikant waren nur bei 0,5 W/kg die Anzahl der Drehungen und bei 1 W/kg die Gesamtstrecke. Im Vergleich zu den Kontrolltieren tranken die Tiere bei 0,5 W/kg signifikant weniger, bei 1 W/kg signifikant mehr, der Unterschied zwischen 0,5 und 1 W/kg war auch signifikant. Die Futteraufnahme war bei beiden bestrahlten Gruppen signifikant, bei 0,5 W/kg geringer, bei 1 W/kg teilweise höher.
Das Bewegungsverhalten wurde gemessen als Aktivität und Gesamtzahl der Umdrehungen im Laufrad, der Gesamtstrecke, kumulativer Bewegungsdauer und Anzahl der aktiven Phasen. Bewegung im Laufrad: Die Anzahl der Umdrehungen bei 1 W/kg war signifikant höher als bei 0,5 W/kg und den Kontrollen. Die Gesamtstrecke war bei beiden signifikant niedriger gegenüber der Kontrollgruppe, so auch die kumulative Bewegungsdauer. Die Anzahl der nicht-aktiven Phasen waren signifikant niedriger bei 0,5 W/kg als bei den Kontrollen, 1 W/kg führten zu signifikant mehr inaktiven Phasen gegenüber den Kontrollen. Die Anzahl der Besuche im Unterschlupf unterschied sich signifikant zwischen bestrahlten und scheinbestrahlten Tieren. Die bestrahlten Tiere suchten den Unterschlupf signifikant häufiger auf und die gesamte Aufenthaltsdauer dort war bei den bestrahlten Tieren deutlich länger als bei den Kontrolltieren.
Die gefundenen Unterschiede waren über die gesamten 6 Monate der Beobachtungszeit zu sehen. Bei fast allen Parametern wurden Unterschiede zu den scheinbestrahlten Kontrollen gefunden. Aber es gab keine einheitliche Bestrahlungs-Reaktions-Beziehung. Dies sind vorläufige Ergebnisse, denn die Anzahl der Tiere war gering. Bei 0,5 W/kg trat häufiger eine hemmende Wirkung im Verhalten auf und bei 1 W/kg eine Steigerung. Die Tiere der 1-W/kg-Gruppe waren aktiver im Laufrad, aber sie verbrachten auch mehr Zeit im Ruhebereich als die Kontrolltiere.
Die Forscher überlegen, dass das veränderte Verhalten mit Einwirkung der Strahlung auf den Stoffwechsel oder dass die Strahlung den Hippocampus verändert hat, der zur Zeit der Bestrahlung in der Entwicklung war, und somit das Erinnerungsvermögen beeinträchtigt ist. Das wirkt sich auf das Trink- und Futterverhalten aus.
Die beobachteten Verhaltensänderungen sollten weiter untersucht werden, um die Mechanismen zu erfahren. Da das Verhalten einige Wochen nach der Bestrahlung gemessen wurde, sind einfache Erklärungen wie Wahrnehmungsstörungen oder thermische Wirkungen unhaltbar ebenso wie unbekannte Stressfaktoren in der Umgebung. Wie sollte man erklären, dass ein einzelner Faktor in den Gruppen gegensätzliche Verhaltensänderungen verursachen kann, zumal die Ergebnisse im zweiten Ansatz bestätigt wurden. Im Gegensatz dazu waren die Unterschiede im Verhalten in einer Pilotstudie mit unbestrahlten Tieren nicht zu sehen. Außerdem zeigt die Stetigkeit der beobachteten Veränderungen über die Zeit des Experiments, dass es unwahrscheinlich ist, dass die Ergebnisse zufällig sind, und der Versuchsansatz auch nicht verantwortlich ist. Insgesamt muss man schlussfolgern, dass die Strahlung die Ursache ist. Die Gehirne der Tiere sollten untersucht werden ob Strukturen der Nervenzellen verändert sind, z. B. Synapsenstruktur, Neurotransmitterstatus und der Zusammenbruch der Blut-Hirn-Schranke. Da die Mäuse Ganzkörper-Bestrahlung bekamen, können auch andere Bereiche des Nervensystems oder Systeme außerhalb des Gehirns betroffen sein. Solche Mechanismen wurden bei vorgeburtlichen Bestrahlungen mit ionisierender Strahlung bei Menschen gefunden.