Autor(en):
Maluin SM*, Jaffar FHF, Osman K, Zulkefli AF, Mat Ros MF, Ibrahim SF.
* Department of Physiology, Faculty of Medicine and Health Sciences Universiti Sains Islam Malaysia (USIM) Nilai.
Malaysia
Veröffentlicht in:
Reprod Med Biol 2024; 23 (1): e12606
Veröffentlicht: 11.09.2024
auf EMF:data seit 11.11.2024
Weitere Veröffentlichungen: Studie gefördert durch:

Faculty of Medicine, UKM (Grant No. FF-2021-200).

Schlagwörter zu dieser Studie:
Spermien-Parameter  |  Wirkungen auf Hoden/Spermien, Fertilität
Medizinische/biologische Studien
zur EMF:data Auswertung

Erforschung des Potenzials essbarer Vogelnester zur Milderung der Auswirkungen von Wi-Fi auf die männliche Fortpflanzungs-Gesundheit.

Exploring edible bird nest’s potential in mitigating Wi-Fi’s impact on male reproductive health.

Original Abstract

Purpose: This study aimed to evaluate the protective effects of edible bird nest (EBN) against the detrimental impact of Wi-Fi on male reproductive health. Specifically, it examines whether EBN can mitigate Wi-Fi-induced changes in male reproductive hormones, estrogen receptors (ER), spermatogenesis, and sperm parameters. Methods: Thirty-six adult male rats were divided into six groups (n = 6): Control, Control EBN, Control E2, Wi-Fi, Wi-Fi+EBN, and Wi-Fi+E2. Control EBN and Wi-Fi+EBN groups received 250 mg/kg/day EBN, while Control E2 and Wi-Fi+E2 groups received 12 μg/kg/day E2 for 10 days. Wi-Fi exposure and EBN supplementation lasted eight weeks. Assessments included organ weight, hormone levels (FSH, LH, testosterone, and E2), ERα/ERβ mRNA and protein expression, spermatogenic markers (c-KIT and SCF), and sperm quality. Results: Wi-Fi exposure led to decreased FSH, testosterone, ERα mRNA, and sperm quality (concentration, motility, and viability). EBN supplementation restored serum FSH and testosterone levels, increased serum LH levels, and the testosterone/E2 ratio, and normalized mRNA ERα expression. Additionally, EBN increased sperm concentration in Wi-Fi-exposed rats without affecting motility or viability. Conclusions: EBN plays a crucial role in regulating male reproductive hormones and spermatogenesis, leading to improved sperm concentration. This could notably benefit men experiencing oligospermia due to excessive Wi-Fi exposure.

Keywords

edible bird nest | infertility | radiofrequency radiation | sperm | Wi-Fi

Exposition:

2450 MHz
Mobiles Internet/WLAN

EMF:data Auswertung

Einleitung

Essbare Vogelnester (EVN) besitzen eine Reihe von gesundheitsfördernden Eigenschaften, so z. B. hormonelle, antioxidative und zellteilungsanregende (proliferative) Wirkungen. Vor dem Hintergrund weltweit steigender männlicher Unfruchtbarkeit hat das Potenzial von EVN zur Abschwächung schädlicher Auswirkungen von Mobilfunk bzw. WLAN öffentliches und wissenschaftliches Interesse geweckt. Sowohl thermische als auch biologische Wirkungen der nicht-ionisierenden Strahlung auf den Menschen wurden dokumentiert. Die hochkomplexe Regulierung der Spermatogenese unterliegt dem Zusammenspiel verschiedener männlicher Fortpflanzungshormone, darunter „Gondadotropin-Releasing-Hormon“ (GnRH), follikelstimulierendes Hormon (FSH), luteinisierendes Hormon (LH), Testosteron und Östrogen. Studien haben jedoch gezeigt, dass das empfindliche Gleichgewicht dieses Prozesses durch Mobilfunk gestört werden kann. Diese Störung ist mit einem verminderten Testosteronspiegel, gestörter Spermatogonien-Proliferation, erhöhten Spermien-DNA-Schäden und Abnahme der Spermienqualität assoziiert. In der vorliegenden Studie wurde die Auswirkung von WLAN-Befeldung auf männliche Fortpflanzungshormone, spermatogene Proliferation und Spermienqualität in Ratten bewertet. Darüber hinaus wurde die potenziell schützende Wirkung von EVN als Nahrungsergänzungsmittel untersucht.

Quelle: ElektrosmogReport November 2024 | 30. Jahrgang, Nr. 4

Studiendesign und Durchführung

Insgesamt 36 männliche Sprague-Dawley Ratten wurden in 6 Versuchsgruppen (n = 6) unterteilt: unbefeldete Kontrolle, unbefeldet EVN, unbefeldet E2 (17 ß-Estradiol), WLAN, WLAN EVN, WLAN E2. Als Befeldungsquelle wurde ein kommerzieller WLAN-Router, welcher mit 2,45 GHz operierte, genutzt. Dieser befand sich in ca. 20 cm Abstand zu den Rattenkäfigen und war über ein Ping-Protokoll in ständigem Austausch mit einem Raspberry Pi. Nach 8 Wochen endete die Befeldungsperiode. Das Gewicht der Hoden, Nebenhoden und Samenbläschen wurde als Organkoeffizient (Gewichtsverhältnis Versuchsgruppe/Kontrolle) bewertet. Es wurden Spermienparameter (Anzahl, Beweglichkeit und Überlebensfähigkeit) bestimmt. Außerdem wurden die Serumspiegel der Fortpflanzungshormone FSH, LH, Testosteron und Estradiol untersucht. Als letzten Schritt analysierten die Wissenschaftler die Expression von Östrogenrezeptoren (ER) und Markern spermatogener Proliferation auf Protein- und mRNA-Ebene.

Ergebnisse

Die WLAN-Befeldung resultierte nicht in signifikanten Veränderungen der Organkoeffizienten. Die Verabreichung von E2 hingegen führte zu einer signifikanten Verminderung des Organkoeffizienten der Samenbläschen. Die WLAN-Befeldung führte zu einer signifikanten Verschlechterung der Spermienparameter, welche im Falle der Spermienkonzentration durch die EVN-Supplementierung aufgehoben werden konnte. Bei den Fortpflanzungshormonen wurde nach Befeldung eine signifikante Abnahme im Falle von FSH und Testosteron beobachtet, während LH und E2 keine signifikanten Veränderungen aufwiesen. Die EVN-Zugabe konnte die WLAN-Wirkung kompensieren, sodass die reduzierten FSH- und Testosteronspiegel wiederhergestellt und die LH- und E2-Spiegel signifikant erhöht wurden. Die Östrogenrezeptor-Expression auf mRNA-Ebene war nach Befeldung verändert: ERα wurde signifikant vermindert, während ERß signifikant erhöht war. Diese Veränderungen spiegelten sich jedoch nicht in der Proteinexpression wider. Es wurde ein ähnlicher Trend beobachtet, der jedoch keine statistische Signifikanz erreichte.

Schlussfolgerungen

Die Autoren der vorgestellten Publikation schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass WLAN die Produktion männlicher Fortpflanzungshormone in der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse und die Hodenfunktion bei der Spermatogenese beeinträchtige. Folglich verringere WLAN die Spermienqualität und trage zu männlicher Unfruchtbarkeit bei. Sie hypothesieren, dass die Verringerung des Testosteronspiegels und ERα mit einer Schädigung der Leydig-Zellen in Verbindung stehen könnte. Der ERß-Anstieg könnte mit einer WLAN-induzierten Verschiebung des Spermien-Zellzyklus zusammenhängen. Die Supplementierung mit essbaren Vogelnestern scheint die schädigende WLAN-Wirkung einzuschränken. Sowohl Spermien- als auch Testosteron- und Gonadotropinspiegel wurden bei befeldeten Tieren signifikant erhöht. Dies könne auf eine Einflussnahme auf die östrogene Aktivität (Erhöhung des T/E2-Verhältnisses) sowie anti-oxidative bzw. anti-inflammatorische Eigenschaften des EVN zurückzuführen sein. (RH)