Autor(en):
Jha I*, Alam MK, Kumar C, Sinha N, Kumar T.
* Department of Physiology, IGIMS, Patna, Bihar.
Indien
Veröffentlicht in:
Ann Afr Med 2024; 23 (4): 684-687
Veröffentlicht: 14.09.2024
auf EMF:data seit 04.02.2025
Weitere Veröffentlichungen:
Schlagwörter zu dieser Studie:
Ohren (u.a. Cochlea) / Gehör
Medizinische/biologische Studien
zur EMF:data Auswertung

Hochfrequenz-Hörverlust bei Smartphone-Nutzern: Eine Fall-Kontroll-Studie.

High-Frequency Hearing Loss Amongst Smart Mobile Phone Users: A Case-Control Study.

Original Abstract

English Abstract

Background:  In past 20 years, there is increase in mobile phone users from 12.4 million to about 5.6 billion i.e 70 % of the world’s population.[1] Electromagnetic radiations emitted from mobile phone damages inner ear, cochlea and outer hair cells of inner ear and auditory pathway (AP). Materials and Methods: Case control study. Group 1, N=30 subjects, using mobile smart phones since past 1-5 years and exposure time more than 2 hours per day. Group II included 30 subjects, using mobile smart phones for more than 5 years and exposure time more than 2 hours per day. Headache, tinnitus, or sensations of burning around phone-using were excluded. Brainstem auditory evoked potential (BAEP) done. Student Unpaired t test was used for analysis and chisquare test. Results: Mean ± SD of absolute latencies (AL) of Brainstem evoked response auditory. (BERA) waves III, V and all interpeak latencies at 80 dB and 4,6,8 KHz in group 2 were delayed and significant as compared to group 1. All parameters were highly significant at 8KHz as compared to 4KHz in group 2. Conclusion: Brain stem evoked response audiometry (BERA) detects hearing loss in smart mobile phone using subjects at higher frequencies i.e at 8 KHz early. Hence central neural axis involvement can be detected early by BERA.

Keywords

Auditory pathway | brain stem auditory evoked potential | brain stem evoked response audiometry | interpeak latencies

French Abstract

Contexte: Au cours des 20 dernières années, le nombre d’utilisateurs de téléphones mobiles est passé de 12,4 millions à environ 5,6 milliards, soit 70 % de la population mondiale. Les rayonnements électromagnétiques émis par les téléphones portables endommagent l’oreille interne, la cochlée et les cellules ciliées externes de l’oreille interne et des voies auditives (PA). Matériels et méthodes: étude cas‑témoins. Groupe 1, N = 30 sujets, utilisant des téléphones intelligents mobiles depuis 1 à 5 ans et temps d’exposition supérieur à 2 heures par jour. Le groupe II comprenait 30 sujets, utilisant des téléphones portables intelligents depuis plus de 5 ans et ayant une durée d’exposition supérieure à 2 heures par jour. Les maux de tête, les acouphènes ou les sensations de brûlure lors de l’utilisation du téléphone ont été exclus. Potentiel évoqué auditif du tronc cérébral (BAEP) réalisé. Le test t non apparié de Student a été utilisé pour l’analyse et le test du chi carré. Résultats: Moyenne ± écart‑type des latences absolues (AL) de la réponse auditive évoquée du tronc cérébral. (BERA) les ondes III, V et toutes les latences inter‑pics à 80 dB et 4,6,8 KHz dans le groupe 2 étaient retardées et significatives par rapport au groupe 1. Tous les paramètres étaient hautement significatifs à 8 KHz par rapport à 4 KHz dans le groupe 2. Conclusion: L’audiométrie à réponse évoquée du tronc cérébral (BERA) détecte la perte auditive dans un téléphone mobile intelligent en utilisant des sujets à des fréquences plus élevées, c’est‑à‑dire à 8 KHz plus tôt. Par conséquent, l’implication de l’axe neural central peut être détectée précocement par BERA. Mots‑clés: Voie auditive, potentiel auditif évoqué du tronc cérébral, audiométrie de réponse évoquée du tronc cérébral, latences interpics.

Exposition:

Smartphone

EMF:data Auswertung

Einleitung

In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Mobiltelefonnutzer von 12,4 Millionen auf etwa 5,6 Milliarden gestiegen, d. h. 70 % der Weltbevölkerung. Mobiltelefone können Kopfschmerzen, eine veränderte Wahrnehmung, Schlafstörungen und ein Wärmegefühl am Ohr verursachen, und Handys, die nahe am Ohr gehalten werden, können das Gehör schädigen. Die Hirnstammaudiometrie (BERA = Brain stem evoked response audiometry), ein nichtinvasiver Test, zeichnet als Reaktion auf einen Klickreiz über Kopfhörer Potenziale aus dem Hirnstamm auf, indem Oberflächenelektroden am Warzenfortsatz und am Scheitel der Kopfhaut angebracht werden. BERA diagnostiziert Defekte vom Hirnnerv VIII zum auditorischen Kortex. Das Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen von Smartphone-Exposition auf die zentrale Hörbahn mittels BERA zu untersuchen.

Quelle: ElektrosmogReport Februar 2025 | 31. Jahrgang, Nr. 1

Studiendesign und Durchführung

Sechzig Personen zwischen 18 und 30 Jahren wurden in die Studie aufgenommen. Ausschlusskriterien: Epileptiker, Raucher, Personen, die über irgendeine Art von Trauma am Ohr oder lärmbedingten Hörverlust berichten, Personen, die Neuroleptika, Antidepressiva oder Furosemid einnehmen, COVID-positive Personen, Drogenkonsumenten, Personen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder einer familiären Vorgeschichte von Hörstörungen wurden nicht in diese Studie aufgenommen. Gruppe I bestand aus 30 Personen, die Smartphones seit 1–5 Jahren und mehr als 2 Stunden pro Tag benutzt hatten. Gruppe II (30 Personen) bestand aus Smartphone-Nutzern mit einer Nutzungsdauer von mehr als 5 Jahren und mehr als 2 Stunden pro Tag. Die Hypothese war, dass die BERA-Wellen und die Interpeak-Latenz (IPL) bei Personen, die Smartphones über einen längeren Zeitraum nutzen, verzögert sind. (Die IPL bezeichnet die Verzögerung zwischen den Peaks I und III oder Peaks III und V des BERA, die für gewöhnlich etwa 2 ms beträgt. Peak I entspricht dem Hörnerv, Peak III und V entsprechen nachfolgenden Strukturen im Hirnstamm, Anm. der Red.) Als aktive Elektrode wurden Scheibenelektroden am Mastoid oder Ohrläppchen, als Referenzelektrode am Scheitel des Schädels und als Masseelektrode an der Stirn in der Mittellinie angebracht. Das rechte Ohr wurde getestet, das gegenüberliegende Ohr wurde mit 40 dB weißem Rauschen maskiert. Es wurden akustische Klickreize mit Kopfhörern bei 80 dB und 4, 6 und 8 KHz verwendet. Es wurden zwei Messwerte aufgezeichnet, um die BERA-Wellen I–VII und die Interpeak-Latenzen zu reproduzieren.

Ergebnisse

Die BERA-Wellen III und V in Gruppe 2 (> 5 Jahre Nutzung) waren signifikant verzögert. Dies bezeugt Schäden an den Gehör-relevanten Gehirnstammstrukturen durch die elektromagnetische Exposition. Bei 4 KHz wurde eine signifikante Verzögerung für die Wellen III und V sowie die Interpeak-Latenz I–III, I–V in Gruppe 2 festgestellt. Bei 6 KHz wurde eine signifikante Verzögerung (p < 0,05) der Wellen III und V festgestellt. Hochsignifikante Interpeak-Latenzen I–III und I–V wurden in Gruppe 2 berichtet.  Alle Parameter waren bei 8 KHz im Vergleich zu 4 KHz in Gruppe 2 hoch signifikant. Der Prozentsatz der Probanden der Gruppe 2, die verzögerte BERA-Wellen III und V meldeten, betrug 60 % bei 4 KHz, 70 % bei 6 KHz und 83,33 % bei 8 KHz.

Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die BERA neben den schädlichen Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung auf das Gehör von Mobiltelefonnutzern auch eine frühzeitige Beteiligung des zentralen Nervensystems erkennt. Dies ist besonders deutlich, wenn höhere Hörfrequenzen, wie 8 KHz, als Hörreiz verwendet werden. Die Ergebnisse dieser Studie werden durch frühere Erkenntnisse bestätigt. Philip 2017 berichteten über einen Hochfrequenz-Hörverlust, der durch einen otoakustischen Emissionstest bei Mobiltelefonnutzern festgestellt wurde und auf eine Schädigung der äußeren Haarzellen, insbesondere in der basalen Windung der Cochlea, zurückzuführen ist. Auch Kothari 2020 und Kellényi 1999 fanden ähnliche Trends. Die Autoren empfehlen, die Nutzung von Mobiltelefonen über längere Zeiträume zu vermeiden, insbesondere wenn das Telefon nahe am Ohr gehalten wird. Dies dürfte die physiologischen und psychologischen Parameter auf lange Sicht deutlich verbessern. (AT)