Störungen der natürlichen elektromagnetischen Aktivität – sogenannte geomagnetische Stürme (GMS) – erhöhen nachweislich in Tierstudien die Anfälligkeit für Epilepsie. Michon et al. setzten chronisch epilepsiekranke Ratten künstlichen Magnetfeldern aus, die verschiedene Intensitäten erhöhter geomagnetischer Aktivität simulierten und zeigten, dass die exponierten Ratten ein erhöhtes Auftreten von Anfällen am nächsten Tag erfuhren. Bureau et al. fanden heraus, dass wenn die Intensität der künstlichen geomagnetischen Aktivität 20–25 nT überstieg, die Anfälle schneller auftraten als bei durchschnittlicher täglicher geomagnetischer Aktivität. Ob geomagnetische Stürme auch Auswirkungen auf Epileptiker haben, ist jedoch noch unbekannt. In einer Reihe von Studien wurde berichtet, dass rTMS episodische epileptische Anfälle auslösen kann bei gesunden Personen und Epileptikern. Dhuna et al. fanden heraus, dass einer von 8 Epilepsiepatienten, die rTMS erhielten, einen epileptischen Anfall entwickelte. Eine Meta-Analyse aus dem Jahre 2017 ergab, dass rTMS bei 30% der Epileptiker zu einer 50%igen Anfallsreduktion führt. Der genaue Mechanismus der rTMS ist nach wie vor unbekannt; aktuelle Studien deuten darauf hin, dass rTMS epileptische Anfälle unterdrückt, indem sie die synaptische Übertragung, die neuronale Erregbarkeit und die Funktion der Ionenkanäle verändert oder die ephaptischen Interaktionen unterbricht, die für die neuronale Synchronisation entscheidend sind. Der Frequenzbereich des menschlichen Elektroenzephalogramms (EEG) stimmt mit dem Frequenzbereich der Schumann-Resonanz (0–45 Hz) überein. Das Schumann-Resonanzsignal bietet einen beständigen externen Taktgeber, der zur Stabilisierung der elektrischen Aktivität des Gehirns beiträgt. Die Hauptfrequenz der Hirnaktivität kann 8–13 Hz erreichen, was mit den natürlichen elektromagnetischen Wellen der Erde übereinstimmt (d.i. die Schumann-Resonanz); dies scheint ein Ergebnis der Anpassung des menschlichen Gehirns an die Umwelt im Laufe der Evolution zu sein. Geomagnetische Stürme können auch Veränderungen in der EEG-Aktivität des Gehirns hervorrufen. Eine Studie an 10 gesunden Probanden zeigte, dass eine verlängerte Exposition mit GSM-Mobilfunk die interhemisphärische Kohärenz in den Alpha-2- (zwischen 8 und 10 Hz) und Alpha-3-Bändern (zwischen 10 und 12 Hz) erhöht, was zeigt, dass die GSM-Wellen die kortikale Erregbarkeit und die Ausbreitung von neuraler Synchronisationsaktivität beeinflussen können. Darüber hinaus ist die ältere Bevölkerung empfindlicher auf das GSM-Mobilfunksignal als jüngere Menschen. Epileptische Patienten zeigen nach Exposition mit GSM-Mobilfunk eine signifikant höhere interhemisphärische Kohärenz der Alpha-Rhythmen (einschließlich Alpha 2 und Alpha 3) im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen, was darauf hindeutet, dass Epileptiker noch empfindlicher auf die elektromagnetischen Wellen des Mobiltelefons reagieren und eher hochsynchrone Aktivität in ihren Neuronen aufweisen.