Autor(en):
Fatehi D*, Anjomshoa M, Mohammadi M, Seify M, Rostamzadeh A.
* Department of Medical Physics, Faculty of Medicine, Shahrekord University of Medical Sciences, Shahrekord.
Iran
Veröffentlicht in:
Middle East Fertil Soc J. 2018;23:148-153
Veröffentlicht: 23.10.2017
auf EMF:data seit 17.12.2022
Weitere Veröffentlichungen:
Medizinische/biologische Studien
zur EMF:data Auswertung

Biologische Wirkungen der Exposition hochfrequenter Wellen eines Handys auf die Fertilität bei Mäusen; eine in vivo und in vitro Studie.

Biological Effects of Cell-Phone Radiofrequency Waves Exposure on Fertilization in Mice; an in Vivo and in Vitro Study.

Original Abstract

Increasing use of cell-phone is one of the most important risk factors for population health. We designed an experimental study aimed at evaluating the effects of cell-phone radiofrequency (RF) waves exposure on fertilization in mice. Two hundred male and female NMRI-mice were used. One hundred males divided in five groups (n = 20) as control and exposed groups. Those irradiated with cell-phone RF in “Standby-mode” 1, 5 and 10 h daily named groups II, III and IV; respectively. Group V irradiated with cell-phone on “Active-mode” one hour daily. After 30 days irradiation, 50 males and 50 females were kept 24 h to assess their embryos. Fifty males were scarified to evaluate both in vitro and in vivo parameters, and 50 females received PMSG & HCG for both quantitative and qualitative evaluation. Comparing groups III, IV and V with control-group showed significantly decreased in the number of two-cell embryos (p = .000); however, a significant increase was found in the number of dead embryos (p = .000). Furthermore, 5 h daily irradiation significantly decreased grade-A embryos (p = .015); while, it significantly increased grade-B, C and D embryos (p-values = 0.026, 0.007, 0.006; respectively). Moreover, comparing groups IV and V to control-group, significant increase was found in pregnancy duration (p = .005, p = .009; respectively). However, in the mentioned groups a significant decrease was seen in number of newborn mice (p = .001, p = .004; respectively). In conclusion our findings showed that the cell-phone radiation can affect development of embryos as well as the number of newborn and pregnancy duration in NMRI-mouse, which might be a significant cause of reproductive failure.

Keywords

Fertility | IVF | RF | Cell-phone | Embryo

Exposition:

900 MHz

EMF:data Auswertung

Einleitung

In den letzten Jahrzehnten hat die Qualität von Spermien und ihre Fähigkeit, Nachkommen zu produzieren in der gesamten Menschheit deutlich abgenommen. Gleichzeitig beschreiben eine Vielzahl von Studien einen Zusammenhang zwischen verminderter Fruchtbarkeit und nicht-ionisierender hochfrequenter Strahlung. Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf die Fruchtbarkeit von Mäusen in vivo und in vitro.

Quelle: Reviews von BERENIS, STOA und Henry Lai

Studiendesign und Durchführung

Insgesamt 100 männliche NMRI-Mäuse wurde zufällig in 5 Gruppen (n = 20) unterteilt und befeldet. Gruppe 1 wurde schein-bestrahlt. Gruppe 2, 3 und 4 wurden mit einem Mobiltelefon (Nokia 1100), welches im GSM-Netz bei 900 MHz operiert, im „Stand-by“ Modus befeldet. Gruppe 2, 3 und 4 wurden respektive 1, 5 und 10 h pro Tag bestrahlt. Gruppe 5 wurde 1h/Tag im „Gesprächsmodus“ befeldet. Die Bestrahlungsperiode betrug 30 Tage, der Abstand zum Mobiltelefon 10 cm. 50 % der bestrahlten Tiere (n = 10) wurden für den in vivo und 50% für den in vitro Part der Studie genutzt.

Die 100 männlichen Tiere wurden von 100 unbefeldeten, weiblichen Tieren begleitet. Wiederum wurden die Tiere 1:1 für den in vivo und in vitro Part aufgeteilt.

Für den in vitro Part wurden Spermien sowie Eizellen nach der Befeldungsperiode gesammelt und künstlich befruchtet. 24 h nach Befruchtung begann die quantitative und qualitative Bewertung der Embryonen bis zum Blastozysten-Stadium (4 Tage nach Befruchtung). Beim in vivo Teil wurden die Mäuse miteinander verpaart und zwei Reproduktionsparameter, nämlich Dauer der Trächtigkeit und Anzahl an Nachkommen bestimmt.

Ergebnisse

24 h nach der in vitro Fertilisation (IVF) waren die quantitativen Parameter signifikant verschlechtert. Gruppe 3, 4 und 5 wiesen signifikant weniger Embryonen nach 24 h (Zwei-Zell-Stadium) und nach 4 Tagen (Blastozysten-Stadium) im Vergleich zur Kontrolle auf. Gleichzeitig waren nach 24 h bei Gruppe 3, 4 und 5 signifikant mehr Embryonen abgestorben. Auch die qualitative Analyse zeigte eine signifikante Verschlechterung bei Gruppe 3, 4 und 5 im Vergleich zur Kontrolle.

Beide in vivo analysierten Reproduktionsparameter waren bei Gruppe 4 und 5 im Vergleich zur scheinbestrahlten Kontrolle signifikant vermindert.

Schlussfolgerungen

In der hier vorgestellten Studie verursachte die 900-MHz-Bestrahlung männlicher Mäuse signifikante Verschlechterungen, sowohl der Quantität und Qualität der in vitro Embryonen als auch der Reproduktionsparameter unter in vivo Bedingungen. Dabei wurde eine Dosis-Wirkungs-Beziehung deutlich, wobei Gruppe 5 grob zwischen Gruppe 3 und 4 anzusiedeln ist, was die Auswirkungen der Hochfrequenz anbelangt. Die Studie kann mit einer relativ großen Anzahl an Versuchstieren aufwarten, besitzt jedoch auch Einschränkungen in Form von nichtbeschriebenen Feldstärken bzw. SAR-Werten. (RH)