Autor(en):
Kuybulu AE*, Oktem F, Ciris IM, Sutcu R, Ormeci AR, Comlekci S, Uz E.
* Department of Pediatric Nephrology, Faculty of Medicine, Suleyman Demirel University, Isparta.
Türkei
Veröffentlicht in:
Ren Fail 2016; 38 (4): 571-580
Veröffentlicht: 23.02.2016
auf EMF:data seit 02.01.2023
Weitere Veröffentlichungen:
Medizinische/biologische Studien
zur EMF:data Auswertung

Wirkungen einer prä- und postnatalen Langzeit-Exposition durch 2,45 GHz-Drahtlos-Endgeräte auf die sich entwickelnde Niere der männlichen Ratte.

Effects of Long-Term Preand Post-Natal Exposure to 2.45 GHz Wireless Devices on Developing Male Rat Kidney.

Original Abstract

Purpose: The aim of the present study was to investigate oxidative stress and apoptosis in kidney tissues of male Wistar rats that pre- and postnatally exposed to wireless electromagnetic field (EMF) with an internet frequency of 2.45 GHz for a long time. Methods: The study was conducted in three groups of rats which were pre-natal, post-natal. and sham exposed groups. Oxidative stress markers and histological evaluation of kidney tissues were studied. Results: Renal tissue malondialdehyde (MDA) and total oxidant (TOS) levels of pre-natal group were high and total antioxidant (TAS) and superoxide dismutase (SOD) levels were low. Spot urine NAG/creatinine ratio was significantly higher in pre- and post-natal groups (p < 0.001). Tubular injury was detected in most of the specimens in post-natal groups. Immunohistochemical analysis showed low-intensity staining with Bax in cortex, high-intensity staining with Bcl-2 in cortical and medullar areas of pre-natal group (p values, 0.000, 0.002, 0.000, respectively) when compared with sham group. Bcl2/Bax staining intensity ratios of medullar and cortical area was higher in pre-natal group than sham group (p = 0.018, p = 0.011). Conclusion: Based on this study, it is thought that chronic pre- and post-natal period exposure to wireless internet frequency of EMF may cause chronic kidney damages; staying away from EMF source in especially pregnancy and early childhood period may reduce negative effects of exposure on kidney.

Keywords

Apoptosis | neonates | oxidative damage | prenatal exposure | wireless

Exposition:

2450 MHz
Mobiles Internet/WLAN
SAR = 0,143 W/kg

EMF:data Auswertung

Einleitung

Während der Kindheit ist die fötale, neonatale und Säuglingsperiode am gefährlichsten bei der Belastung mit toxischen Substanzen. Das Ziel der hier vorgestellten Studie war es, oxidativen Stress und Apoptose im Nierengewebe von männlichen Wistar-Ratten (n = 8) zu untersuchen, die prä- bzw. postnatal mit 2,45 GHz Hochfrequenz befeldet wurden.

Quelle: Reviews von BERENIS, STOA und Henry Lai

Studiendesign und Durchführung

Die Versuchstiere wurden in drei Gruppen unterteilt: pränatal, postnatal und schein-bestrahlt. Die pränatale Gruppe wurde in utero und anschließend von Tag 18 bis zur zwölften Woche bestrahlt. Bei der postnatalen Gruppe entfiel die intrauterine Befeldung, sie wurde lediglich von Tag 18 bis zur zwölften Woche bestrahlt. Die Bestrahlung erfolgte durch ein pulsmoduliertes 2,45 GHz Feld. Der SAR-Wert wurde auf 0,143 W/kg beziffert.

Es wurden biochemisch oxidative Stressmarker (LPO, SOD-Aktivität, GPx-Aktivität, gesamt oxidativer Status, gesamt antioxidativer Status) und Marker für tubuläre Nierenschädigung (Urin-NAG) untersucht. Anti-apoptotisches Bcl-2 und pro-apoptotischer Bax wurden immunohistochemisch erfasst. Außerdem erfolgte eine histopathologische Bewertung des Nierengewebes.

Ergebnisse

Die Wissenschaftler fanden keine signifikanten Unterschiede der oxidativen Marker in der postnatalen-Gruppe im Vergleich zur schein-bestrahlten Kontrolle. Im Gegensatz dazu führte die Befeldung bei der pränatalen-Gruppe zu statistisch signifikanter Veränderungen der oxidativen Stressmarker, von GPx-Aktivität abgesehen. Auch der Indikator für tubuläre Nierenschädigungen war erhöht. Damit übereinstimmend war die histopathologische Befundung. Es wurden keine Veränderungen des Nierengewebes bei der schein-bestrahlten und postnatalen Gruppe beobachtet. In der pränatalen-Gruppe wurden leichte tubuläre Degenerationen sowie tubuläre Zylinder und Ablagerungen gefunden. Eine quantitative Bildanalyse zeigte einige Hinweise auf Apoptose bei der pränatalen Gruppe in Form eines veränderten Bcl-2/Bax-Verhältnisses im medullären und kortikalen Bereich.

Schlussfolgerungen

Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass eine intrauterine Belastung mit Hochfrequenz ein Risikofaktor für Nierenschäden darstellen könnte. Es wurden Hinweise auf oxidativen Stress und Apoptose gefunden. Studiendesign und Dosimetrie sind positiv zu bewerten. (RH)