University Grants Commission, Govt. of India, New Delhi, vide grant number F.4-10/2010 (BSR).
Die von Mobilfunk-Basisstationen (MFBS) ausgehende Hochfrequenz hat Bedenken hinsichtlich ihrer für den Menschen potentiell gesundheitsschädlichen Wirkung ausgelöst. In der hier vorgestellten Studie wurde die Wirkung der Mobilfunkstrahlung auf DNA-Schäden und antioxdativen Status kultivierter menschlicher peripherer Blutlymphozyten (MPBL) von Personen (n = 40) untersucht, die in der Nähe von MFBS leben.
Dazu wurden 6 MFBS ausgewählt, von denen 2 mit 900 MHz und 4 mit 1800 MHz operieren. Die Anwohner lebten innerhalb eines 80 m Radius zu den MFBS, die Kontrollen mehr als 300 m entfernt. Die gemessene Leistungsdichte innerhalb der Schlafzimmer der Probanden betrug 2,80 - 7,52 mW/m², die der Kontrollgruppe 0,014 – 0,065 mW/m². Die beiden Gruppen wurden bezüglich demographischer Daten, wie z.B. Tabak- oder Alkoholkonsum angeglichen. Es wurden DNA-Schäden mittels Zytokinese-Block-Mikronukleus-Assay und oxidativer Stressindikatoren (Aktivität antioxdativer Enzyme SOD und CAT; GSH-Gehalt; Lipidperoxidation) in den kultivierten MPBL untersucht.
Mikronuclei und Lipidperoxidation waren bei der Gruppe, welche innerhalb des 80 m Radius wohnte, signifikant erhöht und GSH-Gehalt bzw. Aktivität der antioxidativen Enzyme verringert, im Vergleich zur >300 m Gruppe. Obwohl der Lebenswandel in Form von Tabak- oder Alkoholkonsum ebenfalls für erhöhte Micronucleus-Raten bzw. oxidative Stressindikatoren sorgte, waren die Unterschiede zwischen Probanden und Kontrollgruppe weiterhin signifikant. So hatten beispielsweise Raucher der 80 m-Gruppe mehr Micronuclei und oxidativen Stress als Raucher der >300 m-Gruppe.
Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass von MFBS ausgehende Hochfrequenz zu oxidativem Stress und DNA-Schäden in Immunzellen von Anwohnern führen kann. Obwohl für eine epidemiologische Studie wenig Probanden teilgenommen haben, werden doch statistisch signifikante Daten erzeugt, welche dafür sprechen, dass Leistungsdichten weit unterhalb der ICNIRP-Grenzwerte (4700 mW/m²) biologische Wirkungen auf Menschen haben könnten. (RH)