Autor(en):
Fatahi Asl J*, Goudarzi M, Mansouri E, Shoghi H.
* Department of Radiologic Technology, Faculty of Paramedicine, Ahvaz Jundishapur University of Medical Sciences, Ahvaz.
Iran
Veröffentlicht in:
Iran J Med Sci April 2024; Vol 49 No 4
Veröffentlicht: 12.08.2024
auf EMF:data seit 12.08.2024
Weitere Veröffentlichungen: Studie gefördert durch:

Deputy of Research of Ahvaz Jundishapur University of Medical Sciences, Ahvaz, Iran: grant number (MPRC-9708).

Medizinische/biologische Studien
zur EMF:data Auswertung

Rosmarinsäure schützt die Hoden von Ratten vor der durch Mobiltelefon und Ultrahochfrequenz-Wellen verursachten Toxizität.

Rosmarinic Acid Protects the Testes of Rats against Cell Phone and Ultra-high Frequency Waves Induced Toxicity.

Original Abstract

Background: Cell phone and Ultra-High Frequency (UHF) waves produce oxidative stress and cause testicular toxicity. This investigation was directed to evaluate the effectiveness of Rosmarinic Acid (RA) against oxidative stress caused by UHF radiation in rats. Methods: Forty-two male Wistar rats were divided into six groups. The control received 5 mL normal saline (0.9% NaCl) by gavage, the cell phone group received 915 MHz, the UHF waves group just received 2450 MHz, the RA/cell phone group received RA plus 915 MHz, RA/UHF waves group received RA plus 2450 MHz, and RA just received RA (20 mg/kg). After 30 days of consecutive radiation, the biochemical and histopathological parameters of their testes were measured. Statistical comparison was made using one-way ANOVA followed by Tukey’s post hoc test. Results: Cell phone and UHF wave radiation significantly diminished the activity of antioxidant enzymes such as superoxide dismutase, catalase, and glutathione peroxidase, and glutathione content (P<0.001). On the opposite, UHF significantly increased oxidative stress indices including malondialdehyde level, nitric oxide level, and protein carbonyl content (P<0.001). UHF also significantly reduced the number of Sertoli cells, spermatogonia, primary spermatocyte, epithelial height, and seminiferous tubular and luminal diameters (P<0.001). RA, as an effective antioxidant, reverses the above-mentioned harms and moderates the adverse effects of UHF on the testes of rats by significantly diminishing the oxidative stress indices and antioxidant enzyme rise and improving the histological parameters (P<0.001). Conclusion: RA can protect the testes of rats from UHF-induced toxicity by reducing oxidative stress. RA as a food supplement might be useful for protecting humans exposed to UHF environmental contamination.

Keywords

Rosmarinic acid | Testes | Oxidative stress | UHF waves | cell phone

Exposition:

UHF (300 MHz - 3 GHz)
915 MHz
2450 MHz

EMF:data Auswertung

Einleitung

Aufgrund der kontinuierlichen Entwicklung neuer Technologien ist der Großteil der Menschheit Mobilfunk-Strahlung zu Hause oder am Arbeitsplatz ausgesetzt. Studien haben gezeigt, dass die hochfrequente Mobilfunk- oder WLAN-Strahlung oxidativen Stress auslösen kann. Oxidativer Stress kann biochemische Veränderungen auslösen, welche wiederum zu Erkrankungen wie Parkinson, Alzheimer, multipler Sklerose und amyotropher Lateralsklerose führen können. Sowohl endogene als auch exogene Antioxidantien können diese negativen Mobilfunkwirkungen vermindern, indem sie oxidativen Stress durch die Neutralisierung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und freien Radikalen bewirken. Rosmarinsäure (RS) besitzt als Polyphenol starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Das Ziel der hier vorgestellten Studie war es, die schützende Wirkung von Rosmarinsäure auf Mobilfunk-induzierten (915 und 2450 MHz) oxidativen Stress im Hoden von Ratten zu bewerten.

Quelle: ElektrosmogReport August 2024 | 30. Jahrgang, Nr. 3

Studiendesign und Durchführung

Insgesamt wurden 42 männliche Ratten (n = 7) in 6 Gruppen unterteilt: Kontrolle, 915 MHz, 2450 MHz, Rosmarinsäure ohne Befeldung (RS), RS+915 MHz, RS+2450 MHz. Die Befeldung erfolgte 1 h täglich an 30 aufeinanderfolgenden Tagen. Die Leistungsflussdichten betrugen 9,8 W/m² für 915 und 7,9 W/m² für 2450 MHz. Rosmarinsäure bzw. Saline (20 mg/kg) wurde 1 h vor der Befeldung peritoneal verabreicht. Es wurde eine Reihe von oxidativen Stressmarkern bzw. antioxidativen Schutzenzymen in den Hoden der Ratten untersucht: GSH (Glutathion), SOD (Superoxid-Dismutase), CAT (Katalase), GPx (Glutathion-Peroxidase), MDA (Malondialdehyd), Protein-Carbonylierung, Stickoxidgehalt und TAC (Gesamt-Antioxidative-Kapazität). Außerdem erfolgte eine histologische Untersuchung des Hodengewebes.

Ergebnisse

Bei allen analysierten Markern wurden gesundheitsschädliche Wirkungen beider Frequenzen im Vergleich zur Kontrolle festgestellt: Die Konzentrationen der antioxidativen Schutzenzyme bzw. GSH waren signifikant vermindert, damit übereinstimmend war auch die TAC signifikant verringert. Lipid- und Proteinperoxidation sowie Stickoxidkonzentration hingegen waren signifikant erhöht. Die histologische Untersuchung des Hodengewebes zeigte ebenfalls signifikante Auswirkungen der Hochfrequenzbefeldung beider Frequenzen im Vergleich zur Kontrolle. Es wurde eine Abnahme der Keimzellen im Epithelgewebe, einschließlich primärer Spermatozyten, Spermatogonien und Sertoli-Zellen in den Hodenkanälchen beobachtet. Des Weiteren verringerten sich tubulärer und luminaler Durchmesser sowie Höhe des Epithels der Hodenkanälchen signifikant. Die Verabreichung der Rosmarinsäure führte bei allen biochemischen Markern, mit Ausnahme der CAT-Aktivität bei 915 MHz, zu einer signifikanten Abmilderung der Hochfrequenzwirkung. Im Falle der histologischen Auswirkungen wurde bei 8 von 12 Parametern eine Verbesserung festgestellt. Hierbei wurde eine Hochfrequenz-Kompensation bei 5 von 6 Parametern der 915-MHz-Befeldung beobachtet. Im Falle der 2450-MHz-Befeldung wurden 3 von 6 Parametern kompensiert.

Schlussfolgerungen

Die Autoren schlussfolgern, dass Hochfrequenz in der Lage sein kann, Morphologie und Funktion von Hoden zu beeinträchtigen. Männliche Unfruchtbarkeit könne durch Hochfrequenzbelastung verursacht werden, indem antioxidative Schutzmechanismen überlastet und oxidativer Stress ausgelöst werde. Es sei festgestellt worden, dass Rosmarinsäure als Antioxidans die Hoden vor dieser Mobilfunkwirkung schütze, und für die Aktivitätssteigerung der antioxidativen Schutzenzyme sowie Verminderung der oxidativen Stressindikatoren verantwortlich sei. Aufgrund der schützenden Wirkung der Rosmarinsäure sei sie ein vielversprechender Kandidat, um eine schädigende Mobilfunkwirkung zu kompensieren und histologische Parameter zu verbessern. (RH)