Author(s):
Sudan M*, Birks LE, Aurrekoetxea JJ, Ferrero A, Gallastegi M, Guxens M, Ha M, Lim H, Olsen J, González-Safont L, Vrijheid M, Kheifets L.
* Department of Epidemiology, School of Public Health, University of California, 650 Charles E Young Dr S, Los Angeles, CA 90095, USA.
International
Published in:
Environ Int 2018; 120: 155-162
Published: 07.08.2018
on EMF:data since 01.02.2023
Further publications:
Epidemiological studies
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Maternal cell phone use during pregnancy and child cognition at age 5 years in 3 birth cohorts.

Exposure:

Mobile (cellular) phones

EMF:data assessment

Summary

Es existieren nur wenige epidemiologische Studien, die einen Zusammenhang zwischen pränataler Mobilfunkbelastung und kognitiven Fähigkeiten von Kindern untersuchen. Angesichts der weit verbreiteten Nutzung von Mobiltelefonen ist eine Untersuchung dieses Zusammenhangs notwendig.

Source: Reviews von BERENIS, STOA und Henry Lai

Study design and methods

Die vorgestellte Studie überprüft die Wirkung von Handynutzung während der Schwangerschaft auf die kognitiven Fähigkeiten der Kinder in drei Geburtskohorten. Dazu wurden die Daten der „Danish National Birth Cohort“ (DNBC; n = 1209), „Spanish Environment and Childhood Project“ (INMA; n = 1383) und „Korean Mothers and Children’s‘ Environment Health Study” (MOCEH; n = 497) analysiert. Alle Kohorten sammelten Daten über die mütterliche Mobiltelefonnutzung und die kognitive Leistung der Kinder. Die Mütter machten Selbstangaben zur Mobilfunknutzung. Die Autoren klassifizierten die Nutzungshäufigkeit in keine, geringe, mittlere und hohe Nutzung, wobei „gering“ als Referenz festgelegt wurde. Die kognitiven Fähigkeiten der Kinder im Durchschnittsalter von 5 Jahren wurden in verbal, non-verbal und allgemein unterteilt. Zu den Kovariablen der Analyse gehörten unter anderem Rauchen während der Schwangerschaft, Passivrauchen während der Schwangerschaft, mütterlicher BMI vor der Schwangerschaft und mütterlicher IQ. Die Wissenschaftler führten eine lineare Regression durch, um mittlere Abweichung und 95% Konfidenzintervalle in den drei kognitiven Kategorien der Kinder, verglichen mit der pränatalen Handynutzung zu berechnen. Die Modelle wurden separat für jede Kohorte berechnet und für die Daten für die Meta-Analyse gepoolt.

Results

Es konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Mobilfunknutzung und den kognitiven Fähigkeiten der Kinder belegt werden. Allerdings waren die Werte in der Kategorie mit der höchsten Nutzungshäufigkeit tendenziell niedriger: die mittlere Abweichung für die allgemeinen kognitiven Fähigkeiten betrug 0,78 für keine, 0,11 für mittlere und -0,41 für hohe Nutzungshäufigkeit im Vergleich zur niedrigen Nutzungshäufigkeit. Dieser Trend wurde in allen kognitiven Kategorien beobachtet, aber die Resultate waren insgesamt ungenau.

Conclusions

Diese epidemiologische Studie, obwohl sehr bedacht ausgewertet, besitzt einige Schwächen. Zum einen wurde die Nutzungshäufigkeit auf Basis der Selbstauskunft und nicht auf objektiven Aufzeichnungen beruhend bewertet, was zu einer Fehlklassifizierung beigetragen haben könnte. Zum anderen kann nicht ausgeschlossen werden, dass trotz Modellanpassung Ergebnisse verfälscht wurden, beispielsweise durch elterliches Verhalten. Obwohl die Kinder von Müttern mit der höchsten Nutzungshäufigkeit bei den kognitiven Tests tendenziell schlechter abschnitten, kann nicht geschlussfolgert werden, dass die Ergebnisse eine Hochfrequenzwirkung der Mobiltelefone widerspiegeln. (RH)