Author(s):
Hardell L*, Nilsson M.
* The Environment and Cancer Research Foundation, Örebro.
Sweden
Published in:
Rev Environ Health 2024 [im Druck]
Published: 19.06.2024
on EMF:data since 12.08.2024
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Summary of seven Swedish case reports on the microwave syndrome associated with 5G radiofrequency radiation.

Original Abstract

The fifth generation, 5G, for wireless communication is currently deployed in Sweden since 2019/2020, as well as in many other countries. We have previously published seven case reports that include a total of 16 persons aged between 4 and 83 years that developed the microwave syndrome within short time after being exposed to 5G base stations close to their dwellings. In all cases high radiofrequency (RF) radiation from 4G/5G was measured with a broadband meter. RF radiation reached >2,500,000 to >3,180,000 μW/m2 in peak maximum value in three of the studies. In total 41 different health issues were assessed for each person graded 0 (no complaint) to 10 (worst symptoms). Most prevalent and severe were sleeping difficultly (insomnia, waking night time, early wake-up), headache, fatique, irritability, concentration problems, loss of immediate memory, emotional distress, depression tendency, anxiety/panic, dysesthesia (unusual touched based sensations), burning and lancinating skin, cardiovascular symptoms (transitory high or irregular pulse), dyspnea, and pain in muscles and joints. Balance disorder and tinnitus were less prevalent. All these symptoms are included in the microwave syndrome. In most cases the symptoms declined and disappeared within a short time period after the studied persons had moved to a place with no 5G. These case histories are classical examples of provocation studies. They reinforce the urgency to inhibit the deployment of 5G until more safety studies have been performed.

Exposure:

Mobile phone base station, BTS
5G

EMF:data assessment

Summary

Das Mikrowellensyndrom wird seit 50/60 Jahren beschrieben als eine Reihe von Symptomen, die durch Frequenzen zwischen 300 MHz und 300 GHz hervorgerufen werden. 5G (3,5 GHz) wurde in Schweden und vielen anderen Ländern 2019/2020 eingeführt, das bis zu 100-mal schneller Daten übermitteln kann. Die Felder sind sehr viel komplexer und variieren noch stärker als bei den vorigen Generationen. Wissenschaftler haben bemängelt, dass keine Studien zur Gesundheitsgefährdung vor der Einführung durchgeführt worden sind. Es gibt bis jetzt nur wenige Studien zu 5G, keine davon hat Langzeitwirkung bei Menschen oder Tieren untersucht, es waren vor allem Laborexperimente mit 3,5 GHz und es gibt seit Einführung von 5G keine Studie, die die Auswirkungen der Strahlung unter realen Bedingungen untersucht hat. Die Studien ergaben oxidativen Stress in Leber, Niere, Muskeln und dem Plasma, degenerierte Nervenzellen im Gehirn und Verminderung der Knochenstärke. Eine Studie am Menschen ergab Veränderungen im EEG nach nur 26 Minuten Bestrahlung. Ziel der Studie war die 7 Fallstudien zusammenzufassen, um die Schwere der Symptome und ein Muster bezüglich der Erkrankungen herauszufinden.

Source: ElektrosmogReport August 2024 | 30. Jahrgang, Nr. 3

Study design and methods

Die 7 Studien wurden 2023 mit 16 Personen durchgeführt, die kurz nach Einrichtung von 5G-Antennen in der Nähe ihrer Wohnungen Symptome entwickelt hatten. Die Befragungen erfolgten nach dem Fragebogen von Belpomme et al. (2015), dazu wurden Messungen in den Wohnräumen vorgenommen. Die Ergebnisse wurden mit einer Skala von 0–10 für die Stärke der Symptome (keine bis unerträgliche Symptome) dargestellt, die Auswirkungen auf Nervensystem und Sinnesorgane, Herz-Kreislauf- und Atmungsorgane, Haut, Muskulatur, Skelett, Verdauungsorgane und Harnwege enthält. Zu den Symptomen im Nervensystem zählen Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Reizbarkeit, emotionale Symptome und Konzentrations- bzw. Aufmerksamkeitseinschränkungen.

Results

In den 7 Fallstudien mit 16 Personen betrugen die Entfernungen von der Wohnung zu den Basisstationen zwischen 3 und 538 m. Die betroffenen Personen entwickelten eine Reihe von Symptomen, die als Mikrowellensyndrom oder Hochfrequenz-Krankheit bezeichnet wird. In allen Fällen bestanden die Systeme 3G und 4G, deren Strahlung von den meisten Bewohnern toleriert wurde. Mit Einführung von 5G traten schnell schwere Symptome des Mikrowellensyndroms auf, was die stärkere Schädlichkeit von 5G-Strahlung gegenüber den vorigen Generationen aufzeigt. Die Messungen im Einzelnen:

1.: 2 Personen, 62 und 63 Jahre alt, lebten schon lange in ihrer Wohnung und bekamen kurz nach der Installation von 5G (zusätzlich zu 3G/4G) auf dem Dach Symptome. Die Messungen an 3 Stellen im Schlafraum – 5 m unter der 5G-Basisstation – betrugen 3 354 000, 1 690 000 und > 2 500 000 µW/m². Sie zogen in einen kleinen Büroraum (3500 µW/m²) und die Symptome nahmen nach kurzer Zeit ab. Sie nahmen eine andere Wohnung.

2.: 2 Männer arbeiteten in drei Büroräumen, dort befand sich eine Antenne auf dem Dach. Nachdem 5G hinzukam (Messwerte zwischen 463 und 1 800 000 µW/m²) entstanden typische Symptome, die nach ein paar Wochen bzw. sofort nach Umzug in andere Räume (16 µW/m² bzw. 2920 µW/m²) verschwanden.

3.: Nach Installation von 5G in 60 m Entfernung von der Wohnung bekam eine 52-jährige Frau typische Gesundheitsprobleme, die Messungen ergaben Maximalwerte von 17 500 bis 2 500 000 µW/m². Nach Umzug in eine andere Wohnung mit 96–2810 µW/m² verschwanden fast alle Symptome nach kurzer Zeit, die nach Rückkehr in ihre Wohnung wieder auftraten.

4.: Eine Familie mit 3 Personen lebte 50–70 m von zwei 5G-Basisstationen entfernt, 5G war auf 2 6-stöckigen Gebäuden installiert, die in Richtung der Wohnung im 4. Stock auf der anderen Straßenseite strahlten. Die Messungen wurden in den 3 Schlafräumen 10-fach an jeder Stelle durchgeführt. Die Werte: 320 000–1 200 200, 121 000–490 000 und 34 800–166 000 µW/m². Die Tochter hatte die stärksten Symptome bis hin zu Panikattacken, obwohl die höchsten Werte im Zimmer des Sohnes auftraten.

5.: Ein 49-jähriger bislang gesunder Mann bekam verschiedenen Symptome, nachdem in 20 m Entfernung von seiner Wohnung eine 5G-Basisstation errichtet worden war. Die 10-fachen Messwerte betrugen im Wohnzimmer > 3 180 000 µW/m², im Schlafzimmer 105 000–240 000 µW/m². Bei Aufenthalt in einer anderen Wohnung ließen die Symptome nach oder verschwanden, bei Rückkehr traten sie wieder auf.

6.: Eine 82-jährige Frau mit Elektrohypersensibilität seit fast 40 Jahren bekam ein starkes Mikrowellensyndrom, nachdem 2 Basisstationen installiert wurden, 528 bzw. 489 m entfernt; ihr 83-jähriger Ehemann bekam geringere Symptome. Die Messwerte betrugen 166 700 µW/m² in der Küche und 147 100 µW/m² im Wohnzimmer.

7.: Eine gesunde Familie, Mutter, Vater und 3 Kinder, bekamen schnell Symptome, nachdem sie ein Ferienhaus in der Hauptsaison im Sommer für ein Wochenende bezogen hatten, in dessen Umgebung eine 5G-Basisstation stand, 125 m entfernt. Alle Symptome verschwanden, nachdem die Familie wieder zu Hause war, wo keine 5G-Basisstation in der Nähe ist. In deren Umgebung betrugen die Werte 2500 µW/m². Man muss davon ausgehen, dass die Werte im Sommer wesentlich höher lagen, da in der Ferienzeit der Campingplatz nebenan voller Urlauber war. Bei späteren Messungen außerhalb des Ferienhauses fand man Werte von 9000–43 400 µW/m², da war der Campingplatz fast leer.

Die Hauptsymptome betrafen das Nervensystem und das Gehör (Schmerzen, Geräusche, Gleichgewichtssinn), in erster Linie Schlafstörungen, die besonders bei den Kindern schwer verliefen, dann Kopfschmerzen. Weitere Auswirkungen waren Herz-Kreislauf- und Atemwegsprobleme, Veränderungen an Haut und Muskulatur und Verdauungs- und Harnwegsorganen. In vielen Fällen traten die Symptome bis zur höchsten Stufe auf (Stufe 10 auf der Skala von Belpomme).

Conclusions

Diese 7 Fallstudien umfassten 16 Personen, die in unmittelbarer Nähe zu einer neu errichteten 5G-Basisstation lebten. In allen Fällen waren bis dahin 3G und 4G vorhanden. Die Personen entwickelten das Mikrowellensyndrom meist kurz nach dem Betrieb von 5G, z. T. bis zur höchsten Stufe 10 auf der Skala, und die Symptome ließen nach einiger Zeit in anderen Wohnräumen nach oder verschwanden ganz. Die gemessenen Werte lagen deutlich unterhalb der empfohlenen Grenzwerte von ICNIRP und FCC. Die angegebenen Symptome waren subjektiv und daher mit Vorsicht zu betrachten. Es scheint, dass ein etwas höherer Anteil von Symptomen des Nerven-, und Herz-Kreislauf-Systems und der Sinnes- und Atmungsorgane bei den Personen aufzutreten, die der höchsten Strahlung ausgesetzt waren. Allerdings ist die Anzahl der Personen gering, eine Studie mit mehr Personen wäre nötig. (IW)