Author(s):
Jamaludin N*, Ibrahim SF, Jaffar FHF, Zulkefli AF, Osman K.
* Centre of Diagnostic, Therapeutic and Investigation Study, Faculty of Health Sciences, Universiti Kebangsaan Malaysia (UKM), Jalan Raja Muda Abdul Aziz, Kuala Lumpur 50300.
Published in:
Antioxidants 2025; 14 (2): 179
Published: 04.02.2025
on EMF:data since 05.05.2025
Further publications: Study funded by:

Ministry of Higher Education (MOHE), Malaysia through Fundamental Research Grant Scheme (FRGS) under the grant number FRGS/1/2022/SKK06/UKM/03/2.

Keywords for this study:
Effects on testes/sperm, fertility
Medical/biological studies
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The Influence of 2.45 GHz Wi-Fi Exposure Duration on Sperm Quality and Testicular Histopathology: An Exploration of Peroxidative Injury.

Original Abstract

Concerns have arisen about the impact of wireless technology on male fertility, particularly regarding the duration of 2.45 GHz Wi-Fi radiation exposure. This study examines the influence of various exposure durations on sperm parameters and testicular histopathology, focusing on malondialdehyde as an oxidative stress marker. Twenty-four Sprague Dawley rats were exposed for eight weeks, after which their sperm concentration, motility, and viability and testicular histopathology were assessed. Malondialdehyde levels were measured using an Enzyme-Linked Immunosorbent Assay. One-way ANOVAs with Tukey’s post hoc tests were conducted for the sperm concentration, motility, and viability; the seminiferous epithelium height; and malondialdehyde. The Kruskal–Wallis H test was used for the Johnsen Score and seminiferous tubule diameter. The results indicated that 4 h of exposure to 2.45 GHz radiation induced oxidative stress and adversely affected sperm parameters and the testicular ultrastructure. Gradual recovery was observed at 8 h, with further improvement at 24 h, suggesting the activation of cell repair mechanisms. This was supported by significant changes in testicular organ coefficients, indicating potential recovery. Our findings suggest that Wi-Fi exposure reduces sperm fertility potential, with the body showing limited capacity for complete recovery from the damage.

Keywords

duration | Wi-Fi | histology | malondialdehyde | sperm quality

Exposure:

2450 MHz
Mobile Internet / WLAN, Wi-Fi

EMF:data assessment

Summary

Vor dem Hintergrund ubiquitärer Nutzung von WLAN-Technologie ist es dringlicher denn je, potenzielle Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu verstehen. Unter den zahlreichen möglichen WLAN-Wirkungen ist die Beeinflussung des männlichen Fortpflanzungssystems in den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fokus gerückt. Ein möglicher Mechanismus, wie nicht-ionisierende WLAN-Strahlung die männlichen Fortpflanzungsorgane schädigen könnte, ist die Induktion oxidativen Stresses. Eine Konsequenz von oxidativem Stress ist Lipidperoxidation, bei der unter anderem Malondialdehyd (MDA) entsteht. MDA ist für seine mutagenen Eigenschaften be- und als Indikator für oxidative Radikale anerkannt. Die vorliegende Studie adressiert die Fragestellung, inwiefern 2,45-GHz-WLAN eines kommerziellen Routers oxidative Schäden, Spermienqualität und histpathologische Veränderungen im Hodengewebe von Ratten verursachen kann. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk der Auswirkung verschiedener Befeldungsdauern.

Source: ElektrosmogReport Mai 2025 | 31. Jahrgang, Nr. 2

Study design and methods

Insgesamt wurden 24 männliche Sprague-Dawley-Ratten in 4 Gruppen unterteilt (n = 6) und über 8 Wochen befeldet bzw. im Falle der Kontrollgruppe scheinbefeldet. Die 3 experimentellen Gruppen unterschieden sich in ihrer Expositionsdauer von 4 h, 8 h und 24 h täglich. Als Strahlungsquelle diente ein handelsüblicher 2,45-GHz-Router, der in 20 cm Abstand zu den Rattenkäfigen positioniert wurde. (Dieses Befeldungssetup impliziert die Untersuchung nicht-thermischer WLAN-Wirkungen, Anm. d. Red.) Die Befeldung wurde in einem abgeschirmten Raum durchgeführt. Nach Beendigung der Befeldungsphase wurden Spermienparameter (Konzentration, Motilität, Viabilität), oxidative Stressmarker (Serum-MDA) sowie Histopathologie des Hodengewebes (Johnsen-Score, Durchmesser der Hodenkanälchen, Epithelhöhe) untersucht.

Results

Bei allen Befeldungsdauern wurde eine signifikante Erhöhung der MDA-Konzentrationen, einhergehend mit signifikanten Verschlechterungen der untersuchten Spermienparameter sowie signifikanten histopathologischen Veränderungen beobachtet. Bemerkenswerterweise waren die WLAN-Auswirkungen bei der 4-stündigen täglichen Befeldung am stärksten ausgeprägt. Bei den längeren Expositionen (8 und 24 h) normalisierten sich die untersuchten Parameter schrittweise und dauerabhängig.

Conclusions

Die Ergebnisse der Autoren stellen die weit verbreitet Annahme, dass längere Befeldungsdauern mit schädlicheren Auswirkungen korrelieren, infrage. Während die kürzeste Befeldungsdauer die gravierendsten Effekte auslöst, schlussfolgern die Autoren, dass durch kompensatorische Prozesse bei den längeren Befeldungsdauern eine partielle Regeneration ermöglicht wird. Eine vollständige Erholung blieb jedoch aus. Interessanterweise korreliert der oxidative Stressmarker MDA konsistent mit den Spermienparametern bzw. der Histopathologie. Die Wissenschaftler fordern weitere und tiefgreifendere Forschung zu molekularen Mechanismen sowie kombinierter Exposition mit anderen Frequenzen oder Umwelteinflüssen.

Anmerkungen der Redaktion:

Die kontrollierte Versuchsumgebung inklusive Abschirmung des Versuchsraumes, schein-befeldeter Kontrolltiere und alltagsnaher Befeldungsparameter sind an dieser Studie positiv hervorzuheben. Da ein kommerzieller WLAN-Router als Strahlungsquelle eingesetzt wurde und die empfohlenen Grenzwerte vor thermischen Wirkungen schützen, ist wie oben bereits beschrieben von nicht-thermischen Wirkungen des 2,45-GHz-WLANs auszugehen. Die systematische Variation der Befeldungsdauern ermöglicht eine dynamische Betrachtung von Schädigung und Regeneration. Inwiefern eine 24/7 Befeldung mit einer menschlichen Nutzung vergleichbar sind ist durchaus infrage zu stellen, aber 4- bzw. 8 h täglich sind als realistisch einzustufen. Für ein tieferes Verständnis molekularer Mechanismen wäre eine Untersuchung von antioxidativen Signalkaskaden oder Schutzenzymen wünschenswert gewesen. Die Stichprobengröße von n = 6 reicht aus, um statistische Signifikanz zu erreichen, hätte jedoch in Anbetracht der Komplexität der Interaktion elektromagnetischer Felder mit biologischen Geweben größer gewählt werden dürfen. Zusammenfassend liefert die Studie wertvolle Hinweise auf eine zeitabhängige Wirkung von WLAN-induziertem oxidativen Stress und mögliche kompensatorische Effekte, welche in Säugetieren auftreten können (RH).