Unit of Scientific Research Project (BAP), Isparta Süleyman Demirel University, Isparta, Turkey (Project Number: BAP: 3167-YL2-12).
Drahtlose Kommunikationsgeräte senden hochfrequente Strahlung aus, die sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken könnte. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Wirkung von 900, 1800 und 2450 MHz Hochfrequenzbefeldung auf Brustkrebszellen (MCF-7) unter Einhaltung definierter Abstände zur Strahlungsquelle zu untersuchen.
Die Brustkrebszellen wurden in 4 Gruppen unterteilt: (1) Kontrollgruppe – nicht bestrahlt; (2) 900 MHz-Gruppe; (3) 1800 MHz-Gruppe; (4) 2450 MHz-Gruppe. Die Kulturen wurden mit einem pulsmodulierten Hochfrequenzfeld der jeweiligen Frequenz für 1 h und mit dem Abstand von 0, 1, 5, 10, 20 und 25 cm Abstand zur Strahlungsquelle befeldet. Die Leistungsdichte von 12 µW/cm² bei 900 MHz führte zu einem SAR-Wert von durchschnittlich 0,36 mW/kg.
Die Autoren untersuchten intrazelluläre Kalziumkonzentrationen, Überlebensfähigkeit der Zellen (MTT-Assay), Apoptose (APOPercentage-Assay), Caspase-3 und -9 Aktivität und intrazelluläre reaktive Sauerstoffspezies (ROS; DHR 123).
Die MTT-Konzentrationen aller befeldeter Gruppen war unter 10 cm Abstand im Vergleich zur Kontrolle signifikant vermindert. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den anderen analysierten Parametern. Bei einem Abstand von weniger als 10 cm (0, 1, 5 cm) lagen signifikant erhöhte Kalziumkonzentrationen, Apoptose, Caspase-Aktivität und intrazelluläre ROS vor.
Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass Mobiltelefon- bzw. WLAN-Strahlung die Überlebensfähigkeit von Brustkrebszellen in vitro verringern und ROS sowie Apoptose steigern kann. Die Intensität der Apoptose und des oxidativen Stresses sind dabei in hohem Maße vom Abstand zur Strahlungsquelle abhängig. Ab 20 und 25 cm konnte keine erhöhte Apoptose, ab 10 cm keine erhöhte ROS-Produktion mehr festgestellt werden. Da die MCF-7 Zellen TRPV1-Ionenkanäle besitzen, wäre eine mögliche Interpretation, dass die Hochfrequenz eine TRPV1-vermittelte erhöhte Ca2+-Aufnahme induziert, erhöhte ROS-Produktion verursacht und so zu oxidativen Schäden und Apoptose führt. In Jedem Fall scheint der Abstand zur Strahlungsquelle einen wirksamen Schutz vor Hochfrequenzwirkungen darzustellen. (RH)