Author(s):
Yadav H*, Rai U, Singh R.
* Department of Environmental Studies, Satyawati College, University of Delhi, Delhi, 110052.
India
Published in:
Reprod Toxicol 2021; 100: 90-100
Published: 01.03.2021
on EMF:data since 23.02.2022
Further publications: Studie gefördert durch:

Indian Council of Medical Research (Grant No.- 5/10/FR/28/2019-RBMCH), New Delhi, India-110029.

Keywords for this study:
Effects on testes/sperm, fertility
Reviews
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Radiofrequency radiation: a possible threat to male fertility.

Exposure:

RF (9 kHz - 1 GHz)

EMF:data assessment

Summary

 

 

Source: ElektrosmogReport März 2022 | 28. Jahrgang, Nr. 1

Study design and methods

Die Autoren der Übersichtsarbeit führten eine computergestützte Datenbank-Literaturrecherche nach Forschungsstudien durch, die sich mit der Wirkung von Hochfrequenzbefeldung auf männliche Reproduktionsparameter befassten. Artikel, die bis 2020 erschienen, wurden einbezogen.

Results

Die von den Autoren analysierten in vitro Studien beschrieben u.a. folgende biologische Wirkungen der Hochfrequenz: Beeinflussung der Spermienmotilität, DNA-Schädigungen, Abnahme der Überlebensfähigkeit der Spermien, Anstieg reaktiver Sauerstoffspezies, verminderte Testosteronausschüttung bei kultivierten Leydigzellen. Auch die in vivo Studien demonstrieren strukturelle und funktionelle Veränderungen der Spermienparameter als Konsequenz der Hochfrequenzbefeldung. Dazu zählen veränderte Morphologie der Spermien, Morphologie der Hodenkanälchen, Hodengewicht, Spermienanzahl, -überlebensfähigkeit, -motilität, -qualität sowie eine Beeinflussung der Blut-Hoden-Schranke. Auch hormonelle Veränderungen wie ein vermindertes Testosteronlevel wurden festgestellt. Bezüglich DNA-Schäden existieren widersprüchliche Aussagen. Einerseits existieren Berichte, dass kurzfristige HF-Belastung keine genomische Instabilität bewirkt, andererseits werden DNA-Einzel- sowie Doppelstrangbrüche und Bildung von Micronuclei als Auswirkung beschrieben. Eine ganze Reihe von Studien zeigt erhöhte Bildung reaktiver Sauerstoffspezies nach Befeldung. Die erhöhten ROS-Level können in DNA-Fragmentierung, Lipidperoxidation sowie Schädigung der Mitochondrienstruktur resultieren, was wiederum zu verminderter Motilität führen kann. Mechanistisch beleuchten die Autoren außerdem die Rolle des Proteinkinase-Komplexes (PKC), welcher möglicherweise eine Rolle bei der Wirkung der Hochfrequenz spielt. So wird z.B. ein Zusammenhang zwischen erhöhter ROS und verminderter PKC-Aktivität, sowie verminderter PKC-Aktivität und verminderter Spermienmotilität beschrieben. Des Weiteren wird die Auswirkung möglicherweise schützender Substanzen untersucht. Beispielsweise Melatonin, grüner Tee, Vitamin C und E scheinen positive Auswirkungen auf die Spermienparameter zu haben. Der Effekt der meisten Substanzen scheint auf ihrer antioxidativen Wirkung zu beruhen.

Conclusions

Insgesamt deutet die vorliegende Übersichtsarbeit auf einen möglichen Einfluss von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern auf die männliche Fruchtbarkeit hin. Eine ganze Reihe von potenziellen Auswirkungen wird aufgelistet. Die Autoren erwähnen jedoch auch mögliche Limitationen der Übersichtsarbeit, auf Grund von mangelnder Qualität der Ursprungsstudien. U.a. bei Verzerrungen epidemiologischer Studien, Studiendesign, Expositionsbedingungen sowie relevanter Variablen seien Verbesserungen notwendig, um den Zusammenhang von hochfrequenter Strahlung und männlicher Fruchtbarkeit besser bewerten zu können. (RH)